Entscheidest Du Dich für ein Online-Konto, erledigst Du Deine Bankgeschäfte fast immer über das Internet. Entweder über Deinen Computer, über ein Tablet oder über Dein Smartphone. Online-Konten findest Du bei Direktbanken, aber auch bei Deiner Bank um die Ecke, also bei Filialbanken.
Was kann ein Online-Konto?
Mit dem Online-Konto kannst Du fast alle Bankgeschäfte erledigen, die Du auch aus der Bankfiliale kennst: den Kontostand abfragen, Geld überweisen, einen Dauerauftrag einrichten oder ändern. Die Umsätze siehst Du über den Online-Banking-Zugang Deiner Bank ein. Von den Öffnungszeiten Deiner Bank bist Du dabei nicht abhängig, das Online-Banking funktioniert schließlich rund um die Uhr.
Falls Du tatsächlich mit einem Mitarbeiter sprechen musst, zum Beispiel weil Du die Pin zu oft falsch eingegeben hast oder es Probleme bei einer Abrechnung gibt, kannst Du das per Telefon, E-Mail oder Chat erledigen. Und auch bei anderen Leistungen, die eigentlich auf Papier ablaufen, reicht ein Online-Konto. Schecks kannst Du zum Beispiel per Post an Deine Bank schicken.
Willst Du mit der Bank telefonieren, musst Du damit rechnen, dass es etwas länger dauert. Oft kommst Du nicht gleich durch und durch festgelegte Telefonzeiten gibt es auch bei Direktbanken so etwas wie Öffnungszeiten.
Bargeld bei Online-Konten
An Bargeld zu kommen ist nur in wenigen Fällen schwieriger als bei einem Filialkonto. Du kannst wie gewohnt am passenden Geldautomaten abheben. Allerdings nur Summen, die das Limit Deiner Bankkarte nicht überschreiten. Um größere Geldsummen abzuheben, musst Du zum Schalter. Mit einem Online-Konto bei einer Filialbank funktioniert das problemlos.
Bist Du bei einer Direktbank, hängt es davon ab, ob sie mit einer anderen Bank beim Abheben von größeren Summen zusammenarbeitet oder nicht. Dann kannst Du entweder zu der Partnerbank gehen und zahlst dort vielleicht Gebührten, sparst aber immer noch im Vergleich zur zweiten Möglichkeit. Denn wenn es keine Partnerschaft gibt, musst Du in eine Filialbank und zahlst die von ihr festgelegten Gebühren. Die können recht hoch sein.
Tipp: Falls Du in einer Gegend mit wenigen Geldautomaten wohnst und Du zu einer Direktbank wechseln willst, solltest Du Dich informieren, ob die Geldautomaten in Deiner Umgebung die Kreditkarte der gewählten Bank akzeptieren. Einige Sparkassen und Volksbanken sperren die Karten bestimmter Direktbanken aus.
Du kannst natürlich auch an Kassen von Supermärkten und anderen Läden Geld abheben. Das geht mit der Girocard fast immer, mit der Kreditkarte teilweise auch. Das liegt daran, dass entweder die Banken Partnerschaften abgeschlossen haben oder aber der jeweilige Händler von sich aus diesen Dienst anbietet.
Wenn Du Bargeld einzahlen willst, funktioniert das bei Direktbanken nur über Partnerschaften mit anderen Banken oder Unternehmen.
Falls Du ein Online-Konto bei einer Filialbank führst, steht Dir in der Regel auch der Service der Filialen offen. Du kannst Überweisungen auf Papier abgeben, Kontoauszüge ausdrucken oder Geld über Selbstbedienungsautomaten überweisen. Die meisten Filialbanken verlangen bei ihren Online-Konto-Modellen aber höhere Gebühren für diese Dienste, denn die Modelle sind nicht auf den Filialservice ausgerichtet.
Solltest Du häufiger Leistungen benötigen, die sich nicht ohne Weiteres in der Online-Welt abwickeln lassen, solltest Du im Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank zunächst prüfen, ob die Bank diese Leistungen überhaupt anbietet und zu welchem Preis. Es kann dann unter dem Strich günstiger sein, mit dem Girokonto bei einer Filialbank zu bleiben.
Für die meisten Angestellten, Arbeiter und Beamten dürfte ein Online-Konto genügend Leistungen bieten. Selbstständige können ihre Konten ebenfalls online führen, allerdings gibt es dafür spezielle gewerbliche Konten, die die besonderen gesetzlichen Vorgaben für Selbstständige erfüllen.
Wie viel kostet ein Online-Konto?
Welche Gebühren für ein Online-Konto anfallen, hängt von der jeweiligen Bank ab. Grundsätzlich bezahlst Du aber weniger für ein Online-Konto als für andere Konten – solange Du Deine Bankgeschäfte auch tatsächlich online erledigst. Wenn Du Kunde bei einer Filialbank bist und noch zweifelst, ob ein Online-Konto das passende Kontomodell ist, kannst Du erstmal zum Online-Konto der eigenen Bank wechseln und schauen, ob Du damit zurechtkommst.
Noch mehr sparen kannst Du, wenn Du von einem Online-Konto einer Filialbank zu einem Konto bei einer Direktbank wechselst. Finanztip hat dies bei verschiedenen Banken ausgerechnet und festgestellt, dass so oft um die 100 Euro Ersparnis im Jahr drin sind.
Welches Online-Konto passt zu Dir?
Wenn Du ein günstiges Online-Konto suchst, findest Du es über den Finanztip-Girokontorechner. Neben den Konten von Direktbanken listen wir im Rechner auch die Online-Konten von großen überregionalen Filialbanken. Du wirst also auch fündig, falls Du doch ein Konto mit Filialservice möchtest.
Wie eröffnest Du ein Online-Konto?
Nachdem Du das passende Online-Konto gefunden hast, füllst Du das Antragsformular auf der Website der Bank aus und schickst es ab.
Dabei musst Du neben Namen und Adresse noch einige weitere Angaben machen. Zum Beispiel zu Deinem Gehalt, Deinem Job und Deiner Miete. Damit schätzen die Banken Deine finanziellen Situation ein und entscheiden, ob sie Dir ein Konto geben.
Bei einigen Banken musst Du das Formular ausdrucken und auf dem Postweg einsenden. Ähnlich sieht es mit dem Nachweis Deiner Identität aus: Bei wenigen Banken funktioniert das nur über das Postident-Verfahren, die meisten Banken bieten aber Videoident an, darunter Comdirect, DKB, Consorsbank und ING. Auch E-Ident ist inzwischen eine Option, dafür nutzt Du Ausweis und Smartphone.
Falls Du bereits ein Girokonto hast und nun komplett wechseln willst, kannst Du Dir für den Kontowechsel Unterstützung von den Banken holen. Sie müssen Dir helfen. Neben der gesetzlichen Kontowechselhilfe bieten viele Banken inzwischen auch einen digitalen Wechselservice an. In beiden Fällen informiert die neue Bank einige Deiner Zahlungspartner und übernimmt die Informationen zu Daueraufträgen.
Wie schnell Du Zugriff auf Dein Konto hast, hängt von der Bank ab. Die wird Dir die nötigen Unterlagen für das Online-Banking, die Karten zum Konto und die Pin in mehreren Briefen zusenden. Das heißt, dass es auch bei einem Online-Konto ein paar Tage dauern kann, bis Du alles zusammenhast und das Konto komplett nutzen kannst.
Kinderkonto online eröffnen
Schwieriger ist die Kontoeröffnung, falls Du noch minderjährig bist. In vielen Fällen brauchst Du dann nicht nur die Erlaubnis Deiner Eltern, sie müssen sich auch noch zusätzlich identifizieren. Auch Unterlagen wie die Geburtsurkunde werden von den Banken verlangt. Einigen Direktbanken ist das zu kompliziert und sie bieten keine Kinderkonten an. Filialbanken verlangen zum Teil, dass Du und Deine Eltern für die Kontoeröffnung in die Filiale kommen.
Geschäftskonto online eröffnen
Auch Dein Geschäftskonto kannst Du online eröffnen und führen. Dann musst Du nicht nur Deine eigene Identität nachweisen, sondern auch die Deines Unternehmens. Das machst Du zum Beispiel über die Unterlagen vom Gewerbe- oder Finanzamt, den Handelsregisterauszug und die Wirtschaftsidentifikationsnummer. Ob ein Online-Konto für Deine geschäftlichen Finanzen passt, findest Du in unserem Ratgeber zu Geschäftskonten heraus.
Wie sicher ist ein Online-Konto?
Noch zögern viele Verbraucher, ihr Girokonto komplett online zu führen. Gründe dafür sind zum Beispiel Sicherheitsbedenken. Doch wie unsicher Online-Banking ist, hängt auch von Dir ab. Wichtig ist, das Betriebssystem des Computers und die Antiviren-Software aktuell zu halten und gut auf die Bankdaten und persönlichen Daten zu achten. Tipps dazu gibt es in unserem Ratgeber zum Thema Online-Banking.
Die Banken bieten zudem unterschiedliche Sicherheitsverfahren für das Online-Banking an und entwickeln darüber hinaus immer wieder neue Verfahren. Damit reagieren sie auf Kriminelle, die es schaffen, bisherige Sicherheitsverfahren zu knacken.
Zudem musst Du Dich auch beim Login in Dein Bankkonto zweifach ausweisen, also zum Beispiel mit einem Passwort und einer Tan. Das passiert zwar nicht bei jedem Einloggen, aber zumindest alle 90 Tage. Die Banken gestalten diese gesetzlich vorgegebene Sicherheitsmaßnahme unterschiedlich aus.
Viele Direktbanken legen beim Banking einen besonderen Fokus auf die eigene App. Bankgeschäfte ohne Smartphone sind entweder umständlich, da sie nur über einen Generator funktionieren, oder unmöglich. Falls Du kein Smartphone hast, solltest Du bei der Wahl der Bank also auch darauf achten.
Die Informationen zu den angebotenen Tan-Verfahren findest Du auf den Websites der Banken. Wir erklären Dir die unterschiedlichen Verfahren in unserem Ratgeber zum Online-Banking.
Du solltest Dich auch um die Sicherheit Deines Smartphones kümmern: Sichere es mit einem Passwort ab, aktualisiere Betriebssoftware und Apps und erledige Deine Bankgeschäfte nicht im öffentlichen W-Lan.
Falls es doch zu ungewöhnlichen Abbuchungen kommt, wende Dich schnell an Deine Bank. Kann die Dir nicht weiterhelfen oder bist Du tatsächlich Opfer von Betrügern geworden, gibt es verschiedene Wege, Dein Geld wiederzubekommen.