E-Bike-Test – E-Bikes unter der Lupe

Seit Jahrhunderten schon dient das Fahrrad als Transportmittel. Es bringt uns schnell und sicher zum Supermarkt, auf die Arbeit oder zur Schule und ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Der Drahtesel wird mit der körperlichen Kraft betrieben und verzichtet auf den Ausstoß von Abgasen und CO₂. Aus diesem Grund stehen Räder auch stellvertretend für den Umweltgedanken und liegen aktuell stark im Trend.

Nichtsdestotrotz ist das Vorantreiben des Fahrrads ein Kraftakt, dem nicht jeder gewachsen ist. Menschen mit körperlichen Einschränkungen, chronischen Erkrankungen oder einem niedrigen Fitnesslevel tun sich sehr schwer, das Fahrrad mit purer Manneskraft zu bewegen. Vor allem bei an Bergen mangelt es an Power.

Um das Fahren mit dem Rad zu erleichtern, wurden die Drahtesel mit Unterstützungsmotoren ausgestattet, die ein teil-motorisiertes Fortbewegen ermöglichen. Mit dem Elektromotor als Unterstützung lässt sich jedes Hindernis bewältigen.

Dank des hohen Fahrkomforts und des ausgezeichneten Fahrgefühls erfreuen sich E-Bikes in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Mittlerweile beläuft sich der Bestand an Elektrofahrrädern auf rund 8,5 Millionen E-Bikes und die Anzahl wird in den nächsten Monaten weiterhin ansteigen. Schließlich zählt das E-Bike heutzutage zu den bedeutendsten Transportmitteln im Pendelverkehr und der Freizeit.

Was ist ein E-Bike?

Die Bezeichnung E-Bike geht auf den englischen Begriff “electric” und die Abbreviation “bike” zurück und beschreiben die Funktionsweise des E-Bikes sehr treffend. Es handelt sich um ein zweirädriges Gefährt, welches mit einem Elektromotor ausgestattet ist. Durch diesen Antrieb wird die Tretleistung des Fahrers unterstützt. Auf langen Strecken oder steilen Anstiegen sorgt der Motor für Erleichterung.

E-Bikes konnten sich erst vor einigen Jahren auf dem Markt etablieren, existieren allerdings schon seit 1895. Der Durchbruch gelang jedoch erst im Jahr 2005, als das leistungsstarke Fahrrad mit der Lithium-Technik ausgestattet wurde.

Vor- und Nachteile eines E-Bikes

Die Industrie der E-Bikes boomt! Im Jahr 2021 vertrieben die Hersteller mehr als zwei Millionen E-Bikes und erreichten somit einen neuen Rekord. Die Prognosen für die kommenden Jahre sind weiterhin rosig. Das wachsende Interesse am Elektrofahrrad ist auf die zahlreichen Stärken des elektrischen Fahrrads zurückzuführen:

Vorteile:

  • Umweltfreundliches Transportmittel
  • Trethilfe durch Elektromotor
  • Reduzierte Anstrengung
  • Erhöhte Mobilität
  • Fahrradfahren trotz körperlicher Beeinträchtigung möglich
  • Hohe Flexibilität der Fahrer

Beim E-Bike-Test wurden allerdings auch Schwächen deutlich, die nicht verschwiegen werden sollen:

Nachteile:

  • Hoher Anschaffungspreis
  • Laufende Kosten
  • Hohes Gewicht

Drei verschiedene Typen von Elektrofahrrädern

E-Bike-Tests stellen in der Regel verschiedene Modelle vor. Als Verbraucher sollte man sich darüber bewusst sein, dass im Vergleich unterschiedliche Arten von E-Bikes im Test vorgestellt werden. Es gibt folgende Kategorien:

  • Pedelecs
  • S-Pedelecs
  • E-Bikes

Pedelec

In Deutschland gilt das Pedelec als der Kundenliebling. Das Produkt schneidet im Vergleich regelmäßig als Testsieger ab. Das Fahrrad mit E-Motor zeichnet sich dadurch aus, dass der Antrieb erst dann aktiviert wird, wenn die Pedale betätigt werden. Das E-Bike besitzt einen 250-Watt-Motor, der für ordentlich Fahrspaß sorgt. Die Leistung ist abhängig vom Krafteinsatz, doch ein Blitzstart ist in der Regel nicht möglich.

Ist die 25-km/h-Grenze erreicht, schaltet sich der Motor automatisch ab. Eine höhere Geschwindigkeit kann nur durch die eigene Körperkraft erreicht werden. Diese Art von Elektrofahrrad eignet sich somit nicht für Menschen mit Bewegungseinschränkungen. Möchte man sich fit halten und ab und zu Unterstützung erfahren, gehört das Pedelec zu den besten E-Bikes auf dem Markt.

Das Pedelec wird zu den Fahrrädern gezählt. Die Helm- und Versicherungspflicht entfällt.

S-Pedelec

S-Pedelecs sind die leistungsstarke Version der Pedelecs. Das Gefährt beschleunigt – dank Motor – auf ein Tempo von 45 km/h und wird den Leicht-Mofas zugeordnet. Für die Nutzung sind demnach eine Fahrerlaubnis, eine Versicherung und ein Helm nötig. Diese Elektrofahrräder werden gerne von älteren Personen gefahren, doch auch die Verwendung als Trekking-E-Bike bringt große Freude.

Die Fahrer von S-Pedelecs müssen laut Gesetz mindestens 16 Jahre alt sein. Ohne Führerschein der Klasse AM oder einer Mofa-Prüfbescheinigung ist das Fahren vom Gesetzgeber strengstens untersagt.

E-Bike

E-Bikes funktionieren ohne Pedaldruck. Per Knopf wird der Motor in Gang gesetzt und kann mittels Geschwindigkeitsregulation kontrolliert werden. Unter Einsatz der eigenen Körperkraft kann der Energieverbrauch allerdings reduziert werden.

Testergebnisse zeigen, dass die meisten Modelle eine maximale Motorleistung von 500 Watt besitzen. Die Höchstgeschwindigkeit beläuft sich auf 25 km/h bis 45 km/h. Da die E-Bikes zu den Leicht-Mofas zählen, ist der entsprechende Führerschein ein absolutes Muss für die Fahrerlaubnis.

Verschiedene Antriebsarten mit ihren Vor- und Nachteilen

Vor dem E-Bike-Kauf empfiehlt es sich, einen Blick auf die verschiedenen Antriebsarten der elektrischen Fahrräder zu werfen:

Der Vorderradantrieb

Der Vorderantrieb ist sehr flexibel. Er lässt sich mit nahezu jeder Schaltung und Rücktrittbremse kombinieren. Wer sein Bike nachrüsten möchte, hat mit dem Frontmotor leichtes Spiel.

Vorteile:

  • Geringer Preis
  • Realisierung aller Schaltungen
  • Kompatibilität mit der Rücktrittbremse
  • Umrüstung möglich
  • Erleichterung der Wartungsarbeiten

Nachteile:

  • Belastung des Rahmens
  • Beeinflussung der Lenkung möglich
  • Rutschanfälligkeit durch geringen Anpressdruck
  • Störanfälligkeit aufgrund langer Kabelwege
  • Wenig ansprechende Optik
  • Gewöhnungsbedürftiges Fahren

Der Hinterradantrieb

Der Hinterradantrieb ist ein Nabenmotor, der am Hinterrad des Bikes angebracht ist. Dadurch sind keine Auswirkungen auf das Fahrverhalten spürbar. Vor allem im Trekking-Bereich ist dies ein großer Pluspunkt. Die Position des Motors erschwert die Wartungsarbeiten jedoch erheblich.

Vorteile:

  • Einfache Fahrweise
  • Guter Schwerpunkt
  • Hoher Wirkungsgrad

Nachteile:

  • Aufwendiger Ausbau des Hinterrads
  • Starke Verkabelung
  • Umständliche Steuerung
  • Störanfälligkeit aufgrund der Kabelwege
  • Eingeschränktes Schalten
  • Einschränkungen der Rücktrittbremse

Der Mittelmotor

In der Mitte des E-Bikes ist der Mittelmotor angebracht. Dank der Position kann das Fahrverhalten des herkömmlichen Fahrrads imitiert werden und der Schwerpunkt liegt in unmittelbarer Nähe zum Tretlager. Da der Einbau dieses Motors mit hohen Kosten und viel Arbeit verbunden ist, findet er sich hauptsächlich bei mittel- bis hochklassigen E-Bikes wieder:

Vorteile:

  • Kompakte Bauweise
  • Perfekte Verteilung des Gewichts
  • Kaum Störungen
  • Keine Beeinflussung der Wartungsarbeiten durch Position des E-Motors
  • Gutes Fahrgefühl

Nachteile:

  • Kostenintensiv
  • Kette und Ritzel unter hoher mechanischer Belastung
  • Keine Nachrüstung
  • Keine Kombination mit Nabenschaltung

Das Einsatzgebiet des E-Bikes ist wichtig für die Auswahl beim Kauf

Das E-Bike ist ein vielseitig einsetzbares Transportmittel, das Personen mit unterschiedlichen Vorlieben dient:

  • Das City-E-Bike für den Stadtverkehr: Zur Fortbewegung in der Stadt eignen sich günstige Pedelecs. Die Anfahrhilfe untersützt beim Stop-and-Go-Verkehr in stark befahrenen Straßen.
  • Touren-E-Bikes für lange Ausflüge: Leistungsstarke E-Bikes mit hoher Reichweite werden gerne für ausgiebige Spazierfahrten genutzt. Mit einem stabilen Rahmen und breiten Reifen bewältigen die Fahrräder auch einen Ausflug ins Gelände.
  • Sport-E-Bikes für ambitionierte Touren: Sportfans sollten auf ein hochklassiges Modell setzen. Trekking-E-Bikes fahren über Stock und Stein und besitzen eine ausgezeichnete Akku-Kapazität, um lange Strecken bewältigen zu können.

Worauf sollte man beim Kauf eines E-Bikes besonders achten?

Die große Popularität der E-Bikes führte dazu, dass sich eine Vielzahl an Unternehmen auf die Produktion und den Vertrieb von E-Bikes spezialisiert hat. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen Modelle ist abhängig von verschiedenen Faktoren:

  • Akku: Der Akku bestimmt, wie viele Kilometer mit einer Ladung zurückgelegt werden können. Zudem bietet es sich an, auf E-Velos mit schneller Ladezeit zu setzen.
  • Motor: Die Motorleistung lässt Rückschlüsse auf die Power zu und definiert die gesetzlichen Vorgaben.
  • Rahmen: Widerstandsfähige Räder sind aus Stahl gefertigt. Leichtere Modelle bestehen aus Aluminium.
  • Reifen: Eine zusätzliche Einlage im Schlauch erhöht die Haltbarkeit der Reifen.
  • Schaltung: Man unterscheidet Naben-, Ketten- und Automatikschaltung.
  • Bremsen: Je höher die Motorleistung, desto besser müssen die Bremsen funktionieren. Hydraulische Felgenbremsen schneiden in Testberichten ausgezeichnet ab.
  • Gewicht: Für körperlich eingeschränkte Personen empfiehlt sich ein leichtes E-Bike.
  • Weitere Eigenschaften: Ein bequemer Sattel, kontrollierbarer Lenker, Schutzbleche und Körbe sind ein Must-have!

Tipps zur Auswahl des Zubehörs beim E-Bike

Accessoires erhöhen die Funktionalität des Elektrofahrrads:

  • Navigationssystem: Leichte Orientierung in der Stadt und auf dem Land.
  • Fahrradcomputer: Fakten und Daten zum Bike und den vergangenen Fahrten.
  • Kindersitz: Zusammen macht das Fahren mehr Spaß.
  • Fahrradschloss: Eine Voraussetzung für die Fahrradversicherung und ein Schutz gegen Diebstahl.

Häufige Fragen zum E-Bike

Gibt es einen E-Bike-Test von der Stiftung Warentest?

2020 wurde zuletzt eine Untersuchung der Stiftung Warentest durchgeführt. Von den zwölf getesteten E-Bikes erhielten nur vier Fahrräder die Note “Gut”. Die restlichen Modelle waren mangelhaft.

Wo kann man sein E-Bike aufladen?

Bei modernen E-Velos lässt sich der Akku abnehmen und mithilfe des Ladegeräts am heimischen Stromanschluss aufladen. In Großstädten und auf Radwegen stehen teilweise Lademöglichkeiten zur Verfügung.

Kann man das E-Bike auch mit leerem Akku fahren?

Mit leerem Akku verwandelt sich das E-Bike in ein klassisches Fahrrad.

Was versteht man unter Rekuperation?

Die Rekuperation ist die Rückgewinnung der kinetischen Energie, die beim Bremsen freigesetzt wird. Sie wird in den Motor gespeist und zu elektrischer Energie umgewandelt. Der Fahrrad-Akku erhält somit mehr Reichweite.