Wie lange hält ein E-Bike-Akku?

Eine durchschnittliche Fahrradbatterie kostet zwischen 300 und 800 Euro. Damit das Geld gut angelegt ist und du die vom Hersteller angegebene Akkukapazität ausschöpfst oder sogar übertriffst, ist es ratsam, den E-Bike-Akku schonend zu behandeln.

Doch was kennzeichnet die Lebensdauer des Akkus, was ist ein Ladezyklus und welche Kaufkriterien greifen? Wir liefern Antworten! 

Die Lebensdauer eines E-Bike-Akkus

Die schlechte Nachricht vorweg: Bei dem Lithium-Ionen-Akku für E-Bikes handelt es sich um ein Verschleißteil. Die Haltbarkeit des Stromspeichers ist somit begrenzt. Die möglichen Ladezyklen gibt der Hersteller an. Sie dienen als Richtwert, werden jedoch durch weitere Faktoren, zum Beispiel dein Fahrverhalten, beeinflusst. 

In der Regel muss ein E-Bike-Akku nach zwei bis fünf Jahren ausgewechselt werden. Allerdings folgt die gute Nachricht auf dem Fuße: Die Langlebigkeit deines Akkus kannst du aktiv beeinflussen. Denn Faktoren wie die Pflege des Akkus und die Nutzung deines E-Bikes können dazu führen, dass du deinen Akku nicht so schnell austauschen lassen musst. 

Dabei gilt: In der prallen Sonne solltest du dein E-Bike nicht parken. Auch Wetterverhältnisse unter 10 Grad Celsius können sich negativ auf den Akkuzustand auswirken. Denn E-Bike-Akkus sind für eine durchschnittliche Temperatur von 10 bis 20 Grad Celsius konzipiert. 

Des Weiteren sollte der Akku nie ganz entleert werden. Auch ein vollständiges Laden kann dazu führen, dass sich die Akkuleistung verschlechtert. Experten raten dazu, Lithium-Ionen-Akkus regelmäßig bis zu maximal 80 Prozent aufzuladen. 

Doch wie erkennst du einen schwächelnden Akku? Verlängert sich die Ladezeit deines Stromspeichers, gilt dies als sicheres Anzeichen dafür, dass der Akku demnächst ausgetauscht werden muss. 

Ladezyklus als zuverlässiger Indikator

Wie lange dein Akku halten könnte, kannst du an den Ladezyklen erkennen. 1.000 Ladezyklen ergeben beispielsweise eine mögliche Akku-Lebensdauer von 5 Jahren. Ein Ladezyklus umfasst dabei eine Aufladung von 500 Watt. Ein Akku gilt als verschlissen, wenn 70 Prozent der Akku-Kapazität verbraucht sind. 

Ein halber Ladezyklus umfasst eine Ladung von 50 Prozent. Lädst du nur zu 25 Prozent auf, kannst du deinen E-Bike-Akku viermal laden, bevor du einen vollen Ladezyklus erreichst. Bis zu 3 Prozent der Leistung gehen allein im Ruhemodus verloren. 

Zudem ist es empfehlenswert, auf hochwertige Akkus namhafter Hersteller zu setzen. Denn diese gehen nicht nur mit einer langen Lebensdauer einher. Vielmehr können viele Marken-Akkus deutlich öfter aufgeladen werden als vom Hersteller angegeben. 

Außerdem gilt: Wenn du deinen Akku möglichst langsam lädst, kann sich die Haltbarkeit erhöhen. Gleichzeitig solltest du deinem Akku nach einer Fahrt Zeit geben, auf Raumtemperatur herunterzukühlen. Denn lädst du den Akku erst auf, wenn dieser die optimale Temperatur erreicht hat, kann sich auch dieser Umstand positiv auf die Fahrleistung auswirken. 

Folgende Verhaltensweisen können die Akkuhaltbarkeit außerdem verlängern: 

  • Lagere deinen Akku bei Zimmertemperatur. 
  • Greife zum Original-Ladegerät. 
  • Entleere den Akku nie komplett. 
  • Schütze den E-Bike-Akku vor Staub und Schmutz. 
  • Reinige den Akku mit möglichst wenig Wasser. 

Kaufkriterien für den E-Bike-Akku

Wer sich auf die Suche nach einem passenden E-Bike-Akku begibt, steht vor der Herausforderung, die richtige Wahl zu treffen. Zahlreiche Hersteller vertreiben Akkumulatoren in unterschiedlichen Preisklassen und Formen. Vor dem Kauf eines Akkus solltest du dir überlegen, welche Ansprüche bestehen. 

Folgende Fragen helfen dir dabei, einen hochwertigen und für dich passenden E-Bike-Akku zu finden: 

  • Lege ich kurze Strecken zurück? In diesem Fall reicht ein Akku mit einer Kapazität von bis zu 250 Wattstunden aus. 
  • Lege ich weite Strecken zurück? Ein Akku mit einer Kapazität von bis zu 600 Watt ist empfehlenswert. 
  • Wie hoch ist mein Budget? Grundsätzlich gehen E-Bikes mit einer hohen Akkukapazität mit höheren Anschaffungskosten einher. Auch die Marke und die Ausstattung des Bikes nehmen Einfluss auf den Preis. 
  • Wie schwer darf mein Rad sein? E-Bike-Akkus, die außen am Rahmen montiert werden, sind kleiner und leichter als Akkus, die im Rahmen verbaut werden. 
  • Welche Motorunterstützung erwarte ich? Hohe Unterstützungsstufen entleeren den Akku schneller als niedrige Unterstützungsstufen. 
  • Wie lang darf die Ladezeit ausfallen? Wer sein E-Bike nur hin und wieder nutzt, kann beherzt zu einem Akku mit langer Ladezeit greifen. Wird das Bike jedoch täglich verwendet, kann sich eine lange Ladezeit im Alltag als nachteilig erweisen. 

Den Motor bewusst einsetzen

Ein Elektrofahrrad gilt als praktische Alternative zum herkömmlichen Fahrrad, denn mit seiner Hilfe gelingt es dir, selbst schwierige und kraftraubende Strecken zu bewältigen. Der Motor begleitet dich temporär, während du einen Teil der Strecke im Idealfall durch deine eigene Muskelkraft bewältigst. 

Um deinen Akku zu schonen, ist es empfehlenswert, deinen Motor smart einzusetzen: Greife phasenweise auf die Motorunterstützung zurück und verzichte darauf, den Akku über die gesamte Fahrt hinweg zu belasten. Langfristig schonst du damit deine Batterie und erhöhst die Lebensdauer des elektronischen Bestandteils. 

Ein Beispiel: Jede Fahrradtour beginnt mit dem Moment des Anfahrens. Hier ruft das E-Bike viel Energie auf, da sich der Akku zuvor im Ruhemodus befand.

Um deine Reichweite zu erhöhen und die Akkuladung zu schonen, trittst du beim Anfahren mit einer möglichst hohen Geschwindigkeit in die Pedale. Einen ähnlich hohen Effekt erzielst du, wenn du die kleinste Unterstützungsstufe wählst, um einen geringen Anstieg zu bewältigen. 

Die richtige Lagerung

Du möchtest dein E-Bike über die Wintermonate einlagern? Als Faustregel gilt: Der E-Bike-Akku sollte zu mindestens 30 Prozent aufgeladen sein, bevor du das Rad in einem Innenraum unterbringst und wochenlang nicht verwendest.

Auf diese Weise reduzierst du die Gefahr der Tiefenentladung. Darüber hinaus sollte der Akku nicht zu 100 Prozent aufgeladen und dann gelagert werden. Hier reicht eine Akkuladung von 60 Prozent aus. 

Ein Tipp: Verbinde das Rad nicht durchgängig mit dem Ladekabel. Eine permanente Aufladung verhindert zwar, dass sich der Akku entleert, doch auf die Lebensdauer und Speicherkapazität der Batterie kann sich diese Vorgehensweise negativ auswirken. 

Den Akku trocken halten

Du hast eine Fahrradtour im Regen unternommen? Keine Panik! Ein bisschen Wasser schadet deinem Fahrrad-Akku nicht. Hier gilt: Trockne deinen Akku im Anschluss. Allerdings sollte beachtet werden, dass hohe Mengen an Wasser dem elektronischen Stromspeicher durchaus schaden können. 

Aus diesem Grund solltest du den Akku beispielsweise abmontieren, wenn du dein E-Bike auf dem Fahrradträger am Auto transportierst. Dein Fahrrad verfügt über einen festmontierten Akku im Rahmen? Dann bedecke den Fahrradrahmen, sodass die Batterie zuverlässig vor Wind und Wetter geschützt wird.

FAQ: Wie lange hält ein E-Bike-Akku?

Wie viele Kilometer hält ein E-Bike-Akku?

Die Akkukapazität hängt von der Qualität der Batterie und dem persönlichen Verhalten ab. Wer möglichst oft auf die Motorunterstützung verzichtet, schont den Akku und verlängert seine Lebensdauer. 

Was kostet ein neuer Akku für ein E-Bike?

Die Kosten für einen E-Bike-Akku als Komponente des Elektrofahrrads variieren je nach Hersteller und Akku-Modell. 

Wann muss ein E-Bike-Akku getauscht werden?

Ein E-Bike-Akku gilt als verschlissen, wenn er eine Akkukapazität von 30 Prozent aufweist. 

Wie lange hält ein Bosch-Akku-E-Bike?

Der Powerpack 500 von Bosch verfügt laut Herstellerangabe über eine Haltbarkeit von etwa 25.000 Kilometern, was 500 bis 600 Ladezyklen entspricht.