Einige grundlegende Themen zur Handy-Sicherheit sind einfach Pflichtprogramm. Gerade, wenn Du das Smartphone kaum noch aus der Hand legst. Aber auch, wenn Du dem Nachwuchs ein erstes Handy spendierst oder nur gelegentlich am Handy bist, solltest Du wissen, wie Du Dich sicher im mobilen Internet bewegst.
Aktuelle Betrugsmaschen aufgedeckt
Handy sicher per Update
Achte unbedingt darauf, immer die aktuellste Version des Handy-Betriebssystems inklusive wichtiger Sicherheitsupdates zu installieren.
Mit Android-Updates und iOS-Updates werden nicht nur neue Funktionen auf das Smartphone gespielt. Auch wichtige Sicherheitslücken werden per Update behoben. Nutzt Du also ein älteres Smartphone, stellen Hersteller oft die Unterstützung mit Aktualisierungen ein. Dann gilt es, noch vorsichtiger zu sein.
- Hier gilt (leider), dass der Kauf gebrauchter Handys ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Eben wenn die Software bereits zu alt ist, keine Sicherheitsupdates mehr erhält.
Übrigens hat der Gesetzgeber hier einige Erleichterungen eingeführt: Mit der Update-Pflicht sollen Hersteller bei Smartphone-Updates stärker in die Pflicht genommen werden. Klappt mal mehr, mal weniger gut.
Smartphone sicher machen per Sperrcode
Wenn Du ein neues Handy einrichtest, solltest Du daran denken, einen Sperrcode zu benutzen.
Es gibt unterschiedliche Methoden, das Smartphone zu sperren, also vor unberechtigten Zugriffen, etwa nach einem Diebstahl, zu schützen. Nur wer den Entsperrcode kennt, hat Zugriff auf das Handy und die dort hinterlegten Daten.
Je nach Betriebssystem und Handymodell stehen unterschiedliche Sperrmöglichkeiten zur Verfügung. Die einfachste und bekannteste ist wohl der PIN-Code. Aber auch Muster, Fingerabdruck und Face-ID gehören dazu.
Neben dem Handy hat auch die SIM-Karte einen PIN, diese wird Dir vom Provider zugeschickt. Nur in Ausnahmefällen solltest Du die PIN-Abfrage deaktivieren.
Bei den meisten Handys stellst Du selbst ein, wann das Smartphone gesperrt werden soll. Zum Beispiel eine halbe Minute oder erst zwei Minuten nach Abschalten des Displays. Auch das Sperren des Handys mittels Ein-/Aus-Taste ist möglich. Es gilt: Je kürzer der Zeitraum, desto sicherer die Einstellung.
Du kannst die gewünschten Einstellungen in der Regel unter »Anzeige« und »Sperrbildschirm« vornehmen. Wo genau sich der Eintrag befindet, ist vom jeweiligen Handy-Betriebssystem abhängig.
Sicher am Handy: Daten-Diebstahl vermeiden
Auf dem Handy sind viele sensible Daten hinterlegt. Seien es Zugänge zu Social-Media-Accounts und E-Mails, Online-Banking-Apps oder Onlineshops samt hinterlegten Kreditkarten-Daten. Aber auch private Fotos oder Browser-Verläufe solltest Du vor Zugriff schützen.
Sichere Handy-Passwörter vergeben
Generell gilt für sichere Passwörter: Je länger, desto sicherer. Vergibst Du eine PIN zum Entsperren, wählst Du besser sechs statt vier Zeichen. Falls möglich, solltest Du ein Passwort so abwechslungsreich wie möglich gestalten und neben Zahlen auch Buchstaben und Sonderzeichen vergeben.
Kaufst Du zum Beispiel mobil bei Amazon ein? Hast Du einen Google-Account eingerichtet? Ein ideales Passwort darf nicht zu kurz und möglichst nicht im Wörterbuch zu finden sein. Idealerweise vergibst Du für jeden Login ein eigenes Passwort.
- Tipps zum generellen Passwort-Schutz gibt es auch bei der Verbraucherzentrale.
- Insbesondere Deine Zugangsdaten für den Google- oder Apple-Account sollten besonders sicher sein.
Passwort-Manager verwalten Zugänge
Gar nicht so einfach, sich all die vergebenen Passwörter zu merken. Dafür gibt es Passwort-Manager.
- Diese helfen dabei, sichere Passwörter zu generieren und speichern diese ab.
- Du merkst Dir dann das Master-Passwort für die App oder greifst per Fingerabdruck auf die hinterlegten Passwörter zu.
- Ein Passwort-Manager ist eine sicherere Variante als das Abspeichern der Zugangsdaten im Browser mittels Autosave.
Kostenpflichtige Passwort-Manager für Android, iOS sowie den Computer (Windows und MacOS) hat die Stiftung Warentest in der Ausgabe 07/2022 erneut unter die Lupe genommen. Den Test kannst Du kostenpflichtig herunterladen.
Smartphone aus der Ferne sperren und orten bei Diebstahl
Wurde dein Handy gestohlen? Oder hast Du Dein Handy verloren? In diesem Fall kannst Du das Smartphone orten. Das funktioniert nur, wenn eine Internetverbindung besteht und das gestohlene Handy eingeschaltet ist. Beachte, dass Du die Option Handy-Ortung im Vorfeld aktivieren musst.
Den letzten Standort des Handys kannst Du Dir zum Beispiel über Dein Google-Konto anzeigen lassen. Unter iOS gibt es die Option »Mein iPhone suchen«.
- Darüber hinaus kann ein Fernzugriff auch nützlich sein, um das Handy aus der Ferne zu sperren, eine Nachricht auf dem Sperrbildschirm anzeigen zu lassen oder um Daten zu löschen.
Es kann auch nützlich sein, sich die IMEI-Nummer zu notieren. Allerdings wird die Polizei erfahrungsgemäß keine Fahndung mithilfe der IMEI anstellen …
Sicher auf Social Media: Privatsphäre und Datenschutz
Große Themen sind natürlich auch Privatsphäre und Datenschutz: Wie bist Du sicher auf Social Media? Achte darauf, welche Daten Du online von Dir preisgibst.
Und vor allem: Welche Inhalte, seien es nun Texte, Bilder oder Videos, du bei Instagram, TikTok oder Facebook hochlädst.
- Auch Fake-Gewinnspiele auf Social-Media gehören dazu, diese greifen Plattformen wie mimikama immer wieder auf.
Besprich die wichtigen Themen rund um die Sicherheit im Internet und am Handy unbedingt. Gerade auch, wenn Du den ersten Handytarif für Dein Kind abschließt, solltet ihr gemeinsam durchgehen, wie Internet und Social Media zu handhaben sind.
Sind Handy-Apps sicher?
Viele Sicherheitsfragen behandeln den Schutz der auf dem Handy enthaltenen Daten bei einem Diebstahl. Doch was ist, wenn der Angriff über das Internet kommt, Du also schädliche Programme auf dem Handy installierst?
Apps, die Du direkt über den Google-Play-Store herunterladen kannst, sind in der Regel geprüft, dennoch solltest Du Vorsicht walten lassen.
Vor dem Download kannst Du Dich an folgenden Punkten orientieren:
- Ist die App schon länger erhältlich? Gibt es Bewertungen?
- Verlangt die App nach besonderen Berechtigungen oder Zugriffsrechten? Will etwa Zugriff auf Deine Kontakte oder Deinen Standort, obwohl es sich lediglich um ein Tool zur Bildbearbeitung handelt?
Vorsicht vor APK-Dateien und Downloads fern der App-Stores
Kritischer sind dagegen sogenannte APK-Dateien zu sehen. Diese lädst Du frei über das Internet herunter, also nicht direkt über die App-Stores.
- Gerade bei Downloads aus unbekannter Quelle kann sich Schadsoftware verstecken.
- Download und Installation solcher Dateien solltest Du also mit Vorsicht genießen.
Eine solche Schadsoftware kann zum Beispiel im Hintergrund kostenpflichtige Rufnummern anrufen oder ansimsen. Oder etwa Deine Social-Media-Kanäle ausspähen und Nachrichten in Deinem Namen versenden – die ihrerseits Schadsoftware enthalten.
Anti-Viren-Programme für das Handy
Antivirenprogramme bieten einen zusätzlichen Schutz. Natürlich gilt: Halte Dich an die gängigen Sicherheitsregeln. Installiere keine Fremdprogramme und halte beim Surfen im mobilen Internet die Augen offen.
- Mit Google Play Protect werden Apps normalerweise von Google überprüft, bevor diese in den Play Store gelangen.
- Es ist also ein grundsätzlicher Schutz gegeben, doch komplett frei von Sicherheitslücken ist ein App-Store allein durch die Masse an Anwendungen einfach nicht.
- Solltest Du einen Virenschutz für das Handy installieren wollen, dann achte darauf, diesen nur aus seriösen Quellen zu beziehen.
Sicherheit am Smartphone mit WLAN und Bluetooth
Auch offene WLAN-Netzwerke und Hotspots können eine Sicherheitslücke darstellen. So können Hacker über offene WLAN-Netze auf Deine Daten zugreifen. Achte unterwegs darauf, verschlüsselte WLAN-Netze zu nutzen.
Das kann insbesondere beim Roaming kritisch werden. Wenn Du beispielsweise in der Türkei oder in der Schweiz bist und die teuren Roaming-Tarife vermeiden möchtest. Offene WLAN-Netze sind da zwar willkommen, können aber ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Smartphone-Sicherheit und Kosten
Du verzichtest auf ein Datenpaket, aktivierest aber versehentlich den Zugriff auf das mobile Internet – das kann schnell zu hohen Kosten führen. Aber es gibt noch einige weitere Kostenpunkte, die ungewollt bei der Handynutzung entstehen können.
Die wichtigsten Kostenfallen zeigt ein eigener Beitrag.
Vorsicht vor versteckten Kosten oder In-App-Käufen
Einige Apps werden kostenlos angeboten, bieten aber die Möglichkeit der In-App-Käufe. Du kannst etwa in vielen Spielen Pakete hinzukaufen, die besondere Gegenstände freischalten oder Dir einen schnellen Aufstieg in höhere Level ermöglichen. Der In-App-Kauf ist natürlich keine Pflicht, Du kannst diese Pakete vermeiden. Wir zeigen Dir, wie Du In-App-Käufe deaktivierst.
Etwas komplizierter sind dagegen sogenannte Drittanbieterdienste. Auf der sicheren Seite bewegst Du Dich, wenn Du eine Drittanbietersperre einrichtest.
Security Apps als Kostenfalle?!
Noch ein Kostenpunkt sind sogenannte Testoptionen, die oft bei Vertragsschluss über Reseller automatisch aktiviert werden.
Damit kannst Du Security-Apps oder Dienste wie save.tv, Gymondo oder BILDplus kostenfrei über einen Testzeitraum von meistens einem Monat nutzen.
- Falls Du innerhalb des Testzeitraums nicht kündigst, kann die Testphase automatisch in ein kostenpflichtiges Abo übergehen – teils mit einer Mindestlaufzeit von bis zu 24 Monaten und Kosten von bis zu rund 5 Euro pro Monat.
- Hier gilt: Das Kleingedruckte aufmerksam durchlesen, um derartige Kostenfallen zu vermeiden.